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Zum Abschluß des Kunstprojektes "ZNull" wehten Fahnen mit Gedichten über dem Rhein (m.). Im Inneren der Deutzer Brücke zeigten 28 Künstler Ihre Arbeiten. Armenisches Gedicht (l.), "Tarnobjekt" (r.), Installation von Elvira Reith.

15.05.2004, ADK

Bericht: SILBENTANZ

Schon vom weitem sah man die 58 weißen und gelben Fahnen auf der Kölner Deutzer Brücke im Wind flattern. Über 400 poetische Zwei- und Dreizeiler führten wie selbstverständlich in 20 verschiedenen Sprachen einen "Silbentanz" auf – bewegt vom Kölner Wind und Blick auf den Dom. Kann man weltoffener sein?


Was damals die Menschen trennte –
Flüsse, Berge, Meere, Ozeane –, möge heute einen,
sind sie doch gleich für jene, die sie trennen.

Nach der großen Sintflut auf dem Ararat
Ein Regenbogen, Zeichen der Versöhnung
Von Mensch und Gott ... Heute?

Und ich reiche meine Hand dem Fremden
Als Liebesbrücke

Vazo Pahlavuni-Tadevosyan, Vacheres-en-quint/France

 
Das Kunstprojekt ZNull beschloss den Zyklus "Zwischen den Jahrtausenden".
Im Innenraum der Deutzer Brücke vertiefte sich die Kunstaktion, die Thomas Behrendt initiiert hatte. Der Zyklus war auf 13 Jahre angelegt und fand nun mit der Präsentation von 28 Künstlern zum Thema "Übergang", mit einem Hineinhorchen in die Zeit und der Auseinandersetzung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft  seinen Abschluss.     

Reflexionen zum Kunstprojekt veröffentlicht in ADK, Armenisch-Deutsche Korrespondenz 123/124, Jhg. 2004