Impressionen von der Ausstellungseröffnung am 25. 5. 2007 – Gynter Mödders Skulpturen und Reliefs
Kunst und Kultur im Gulliver haben mittlerweile Tradition und scheinen wie geschaffen zu sein, um Gynter Mödders gesellschaftskritischem Szenario aus seinem neuen Roman Flügel zu verleihen. Inspiriert von Jonathan Swifts "Gullivers Reisen" – geschrieben vor über 300 Jahren – hat er eine paradoxe, sprachwitzige Satire auf die heutige Gesellschaft geschaffen, in der die immer älter werdenden Alten – geschlagen mit ihrem Unsterblichkeitswahn und der Alterskrankheit "Ruinose" – die Jüngeren tyrannisieren, die ja ihre Rente bezahlen sollen. "Mödder brennt ein gigantisches Feuerwerk von Ideen ab .... Deutlicher kann Kritik an Gesellschaft und Wissenschaftsbetrieb kaum sein. ... eine vergnügliche literarische Tour nach Absurdistan." (Kölnische Rundschau)
Der Kreativität von Gynter Mödder scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Er ist Arzt, Wissenschaftler, Schriftsteller. Zudem gestaltet und bemalt er Skulpturen und Reliefs, oft komponiert aus Strandgut- oder Abfall-Hölzern, damit zu bewusster Materialwahrnehmung und Sinnsuche anregend. Er schöpft aus dem Fundus unzähliger Reisen und Begegnungen mit fremden Kulturen. So lässt er sich z.B. von den Navajo-Indianern und der Kunst der Osterinsel (Rapa nui) inspirieren. Ganz nebenbei ist Gynter Mödder Direktor des MAUSEUM, des "ersten und bedeutendsten Mäusemuseums nördlich des Südpols" (www.mauseum.de). Damit hat er der Grauen Maus, Metapher für als wertlos diskriminierte Menschen, ein kunterbuntes Denkmal von subjektiv unschätzbarem Wert gesetzt.
Kuratorin: Elvira Reith
Der bekannte Kölner Nuklearmediziner konnte für die Aktion "Ärzte für Gulliver" gewonnen werden, mit der die Obdachloseneinrichtung GULLIVER unterstützt werden soll, vor allem aber das schon lange geplante "Gulliver’s Hotel" im 2. Bahnbogen der Hohenzollernbrücke.
Lesung, Diskussion und Versteigerung mit dem bekannten Kölner Mediziner und Schriftsteller Gerhard Uhlenbruck, der für seine humorvollen Aphorismen bekannt ist.
Die Skulptur "Gulliver oder Ich schaffe es" wurde zum Preis von 1.111,11 € versteigert.
Ebenso wurden die Zelte der sehr erfolgreichen Kirchentags-Aktion "Grenzerfahrung – Menschenwürde" an diesem Abend an Nichtsesshafte verlost. Mit der Aktion wurde auf die Notwendigkeit von menschenwürdigen Übernachtungsmöglichkeiten hingewiesen.
Der KStA schrieb sinngemäß: "In Köln wird zu viel weggeguckt ..."
Ort: Gulliver, Köln, Trankgasse 20
geöffnet: Mo-Fr 6-13/15-22 h, Sa/So 10-18 h
25. 5. 2007 – 31. 8. 2007
in Zusammenarbeit mit KALZ e.V., mit freundlicher Unterstützung von AXA-Art, Köln