Peter Pichler / Juliane Groß / Johannes Jäger außerhalb GULLIVERS / Hohenzollernbrücke
„Spuren des Humanen“ (2000) - so hieß die erste Karo-Dame Ausstellung im Bahnbogen der Hohenzollernbrücke in den Räumen von GULLIVER. Mehr als 25 Künstler konnten ihre Arbeiten bisher in der Überlebensstation für Obdachlose präsentieren. Man kann sagen, dass sich GULLIVER als Ausstellungsort in Köln fest etabliert hat, und zwar mit dem besonderen Augenmerk auf sozialkritische Kunst.
Die Ausstellung „Dialoge und Zwiegespräche“ mit den 4 Kölner Künstlern setzt diesen Ansatz fort.
Juliane Groß
"Fernwehkissen" Malerei auf Objekt/Leinwand - Acryl und Lasurfarben
Die gedankliche Reise - die Sehnsucht alles sehen zu wollen - die Unruhe - die Neugierde - keinen Stillstand - keine Langeweile - wer reist der denkt - der lebt
Die Rundung des Kissens: Kein Ende - es geht immer weiter - ohne Begrenzung. Das weiche Kissen: die Sehnsucht nach der Ruhe des Erlebten.
Johannes Jäger
Der Wasserträger - oder - Wasser zum Meer tragen
Übermalte Screen-Shots auf Leinwand
man muss sich sisyphos als glücklichen menschen vorstellen. (Albert Camus)
Die Arbeit (hier das Wassertragen) als sich immer wiederholende, oft unsinnige Tätigkeit, die trotz des Wissens darüber weiter fortgeführt wird - sei sie auch noch so monoton, noch so ritualisiert - sie wird immer wieder Thema für Gespräche, für Anknüpfungspunkte in der Kommunikation mit anderen.
Peter Pichler
"Zur Zeit arbeite ich an figurativen Sujets. Eine realistische Malerei, oftmals mit expressiverem Farbauftrag. Zjm Thema der Ausstellung sind im Vorfeld Arbeiten ausgewählt, die "Dialog" in sich zu thematisieren scheinen. Daran angeknüpft, entstehen neue Arbeiten. Hier trete ich selber in Dialog dazu. Ausgangspunkt sind kleine Lehrtafel-Fotografien eines Kampfsports (Wurftechniken), die als Vorlage zur Malerei dienten. Einerseits interessierte mich die absurde Figurenstellung, das Aufheben der Schwerkraft aber auch die Sinnlosigkeit oder der Selbstzweck einer Meisterschaft im Wettbewerb. Das inspirierte mich hier, weiter anzuknüpfen."
Manfred Schneider
Collagen von Photos, umgesetzt mit Tusche, Korn für Korn.
Die Themen berühren die Widersprüche und Bigotterien unserer Kultur und Politik, die Armut, die Zerstörung unserer Welt, die Verwüstung in jeder Hinsicht; dagegen die Freiheitsstatue als Symbol derer, die die Verwüstung vorantreiben, die von ihr profitieren.
Kuratorin: Elvira Reith
Livemusikperformance am 9. 11. 07 - 19 h
Ort: Gulliver, Köln, Trankgasse 20, Bahnbogen 1
geöffnet: Mo-Fr 6-13/15-22 h, Sa/So 10-18 h
Dauer der Ausstellung: 15. 11. 2007 - 31. 1. 2008
in Zusammenarbeit mit KALZ e.V., mit freundlicher Unterstützung von AXA-Art, Köln