Architektur-Skizze GULLIVER, Peter Busmann, Monotypie, Skizze Köln, Projekt Philharmonie
Vernissage: Sonntag, 19. August 2012 16.00 Uhr
Finissage: Sonntag, 16. September 2012 16.00 Uhr
Begrüßung: Pfarrer Karl-Heinz Iffland, Ev. Obdachlosenseelsorger, Vorsitzender des KALZ e.V.
Grußwort: Angela Spizig, Bürgermeisterin Stadt Köln (B 90/Grüne)
1933, im Jahr des Unheils geboren und im Krieg aufgewachsen, sieht Peter Busmann Architektur im Schnittpunkt von Zerstörung und Überleben, und die Berufung des Architekten besteht darin, dem Menschen das Gefühl von Heimat zu vermitteln.
Peter Busmann begann vor 50 Jahren, 1962, als Freier Architekt in Köln und hat nicht nur hier seine architektonischen und menschlichen Spuren hinterlassen. Seine Architektur ist geprägt vom unbedingten Zugewandtsein zum Menschen und seinen sozialen Bedürfnissen.
Begonnen hat er mit dem Kölner Stapelhaus und dem Bau des Max-Ernst-Gymnasiums in Brühl.
Nach der Gründung des BAUTURM in der Aachener Straße begann 1972 die Zusammenarbeit mit Godfrid Haberer. Es folgten Projekte im In- und Ausland. In Köln ist das Museum Ludwig und die Philharmonie sein Hauptwerk: “1975 hatten wir in 10 Sekunden die Idee, nach 10 Tagen war Wettbewerbsabgabe, und dann haben wir es in 10 Jahren geplant und gebaut.” Das Modell ist mit fast allen Arbeiten seines Büros beim Einsturz des Kölner Stadtarchivs verlorengegangen. Die Kölner Philharmonie und auch das Museum Ludwig haben sich fest im Stadtbild etabliert. Wichtig war ihm immer die Zusammenarbeit mit Künstlern, wie z.B. mit dem israelischen Bildhauer Dani Karavan, dessen Gesamtkunstwerk “Ma`alot” den Museumskomplex zum Rhein hin öffnet und ein versöhnliches und mahnendes Zeichen setzt.
Nach der Wende gründeten Busmann und Haberer das Berliner Büro (www.bhbvt.de), wo Peter Busmann heute ausschließlich als Architekt tätig ist. Er wohnt nach wie vor in Köln, vor allem weil seine Frau Vreneli hier als Schauspielerin tätig ist. Seine Entwurfstätigkeit führte ihn quer durch Europa, nach Asien, Afrika und ganz intensiv im Verlauf von 25 Jahren nach Lateinamerika, um dort in Peru und Kolumbien für arme Kinder zu bauen – getreu dem Motto “Überwindung von Armut durch Bildung”.
Immer mitten im Zeitgeschehen sind für ihn soziales, stadtbürgerliches und auch politisches und künstlerisches Engagement so selbstverständlich wie die “vernünftige Pflicht zum Ungehorsam”, die gerade in diesen Tagen so aktuell ist.
Der Umbau eines Bahnbogens der Hohenzollernbrücke in eine Überlebensstation für wohnungslose Menschen, GULLIVER, ist ein Herzensprojekt für Peter Busmann geblieben. Für ihn ist es ein “Samenkorn, das aufgegangen ist”. Den Umbau konnte er zusammen mit Jens Morsch 1999-2001 verwirklichen. Kunst und Kultur haben dort im Bahnbogen einen festen Platz. Das KALZ e.V. als Trägerverein ist daher besonders stolz, dass Peter Busmann nun die Überlebensstation nutzt, um auf seine Schaffenszeit zurückzublicken. Gezeigt wird eine Auswahl von Architekturskizzen, Monotypien und Bildern, Arbeiten, die Prof. Dr. Christoph Brockhaus ausgewählt hat. Dieser war Kurator im Musum Ludwig während der Realisierung des Projektes.
(Elvira Reith, Karo Dame Kulturprojekte)
GULLIVER Überlebensstation für obdachlose Menschen
Trankgasse 20, Köln, Bahnbogen 1, Hohenzollernbrücke
geöffnet: Mo. – Fr. 6-13/14-20 h / Sa.-So. 10-18 h
Organisation: Karo-Dame Kulturprojekte www.karo-dame.de, Tel. 319231
Veranstalter: KALZ e.V. Hans Böckler Platz 1, 50672 Köln, Tel. 5461072
E-Mail mombauer@koelnerarbeitslosenzentrum.de
www.koelnerarbeitslosenzentrum.de